Geschichte und Gegenwart des Vogtlands

Bei uns finden Sie einen umfassenden und lebendigen Einblick in die mannigfaltige Tradition und Kultur unserer Region.

Stilzimmer

Die 1787-89 entstandenen "Stilzimmer" repräsentieren in eindrucksvoller Weise frühklassizistische Wohnarchitektur des Bürgertums um 1800 in Westsachsen.

Wie im gleichzeitig entstandenen Festsaal erhielten sich künstlerisch wertvolle Stuckaturen von unbekannten Meistern aus dieser Zeit. Bauherr und erster Bewohner war der Baumwollwarenhändler Johann Christian Baumgärtel. Die schönen Öfen, die sie im Stilzimmer sehen können, gehören nicht zum alten Bestand des Hauses, sie wurden aus dem Gartensaal des Schlosses Plauen-Reusa umgelagert.

Die Öfen passen aber ganz wunderbar in unsere Räume, da sie in die gleiche Zeit und den gleichen Stil gehören: Um 1790 – Klassizismus. Damals hat man sich sehr intensiv mit der klassischen Antike beschäftigt und diese als Vorbild für Kunst und Architektur genommen.

Die Ofenfigur im Bild ist die Nachbildung einer Marmorstatue, die 1711 in Herculaneum ausgegraben wurde. Sie kam 1736 an den Hof des Dresdner Kurfürsten und steht heute in der Staatlichen Kunstsammlung Dresden. Ab 1780 wurden mehrere Kopien angefertigt, eine davon erwarb Friedrich Wilhelm Gottlieb von Müffling, der Besitzer des Reusaer Schlosses.

Einer der wesentlichen „Vordenker“ des Klassizismus war Johann Joachim Winckelmann, der in seinem epochalen Werk „Gedanken über die Nachahmung der griechischen Werke in der Malerei und Bildhauerkunst“ von 1755 genau diese Statue ausführlich behandelt.

Heimat und Region

Das Vogtlandmuseum widmet sich dem historischen Territorium der einstigen, im Mittelalter zeitweise zu Landesherren aufgestiegenen Vögte, die der Region ihren außergewöhnlichen Namen gaben – Gebiete, die heute zu Bayern, Sachsen, Thüringen und der Tschechischen Republik gehören.

Die reiche Sammlung des Vogtlandmuseums entstand bereits im späten 19. Jahrhundert durch das Engagement heimatverbundener Bürger. Es kamen im Laufe der Zeit aber noch zahlreiche Spenden und Ankäufe hinzu, so dass das Museum heute über eine umfangreiche Sammlung überregionaler Qualität verfügt.

 

Raum der Vögte

Mit dem „Raum der Vögte“ wirft das Vogtlandmuseum Plauen in der Dauerausstellung essentielle Blicke auf die Hintergründe und die Geschichte des Vogtlandes. Der neue Ausstellungsbereich erzählt, komplementierend zum Kulturweg der Vögte, eine zusammenhängende Geschichte über die Stellvertreter der damaligen Herrscher. Wer waren die Vögte? Was haben Sie gemacht? Welchen Einfluss hatten sie auf die Region? Diese Fragen beantwortet die neue Ausstellung anhand von historischen Belegen, Urkunden und Objekten aus der Entstehungszeit.

 

Festsaal

Das Highlight der Innenräume des Museums ist der zwischen 1787 und 1789 im Louis-seize-Stil erbaute Festsaal – ein aufwändig gestalteter Raum, der ein beeindruckendes Beispiel frühklassizistischer Innenarchitektur darstellt.

 

Napoleonzimmer

An der Rückfront des Museumsgebäudes Nobelstraße Nr. 13 befindet sich das repräsentative "Napoleonzimmer". Es erinnert an den berühmtesten Gast, den die einstigen Handelsherrenhäuser je zu beherbergen hatten. Hier verbrachte der französische Kaiser Napoleon I. (1769-1821) gemeinsam mit seiner jungen Gemahlin Marie-Louise (1791-1847) die Nacht vom 15. zum 16. Mai 1812.

 

Galerie Vogtländische Malerei

Kunstgenießern bietet die Galerie "Vogtländische Malerei" einen Querschnitt aus der umfassenden Gemäldesammlung des Vogtlandmuseums Plauen.

Den Schwerpunkt bilden Arbeiten von Künstlern, die eine enge Verbindung zur Region haben. Sie wurden im Vogtland geboren, haben hier gelebt oder sich besonders mit vogtländischen Motiven beschäftigt. In dem nach Kriegszerstörungen bis 1997 komplett neu aufgebauten Westflügel des Museums präsentieren wir Ihnen Gemälde aus insgesamt 5 Jahrhunderten - darunter eines der wenigen großformatigen Gemälde des Illustrators Hermann Vogel.

Seit der Gründung des Museums 1923 ist der Bestand der Sammlung durch Ankäufe und Schenkungen stetig gewachsen.