Biographisches zu Hermann Vogel
Hermann Vogel
wurde am 16. Oktober 1854 in Plauen geboren, als zweiter Sohn des Maurermeisters Wilhelm Traugott Vogel, der unter anderem 1858/60 für den Bau der Krankenanstalt in der Hammerstraße 28 zuständig war.
Nach dem Abitur am Plauener Gymnasium begann Hermann Vogel 1873 ein Jurastudium in Leipzig, das er jedoch schnell wieder abbrach. 1874 wechselte er (bestärkt durch den Schriftstellerfreund Joseph Victor von Scheffel) an die Kunstakademie in Dresden. Doch auch dieses Studium beendete er nicht. Finanziell gestärkt durch einen lukrativen Auftrag begann er ein Leben als freischaffender Künstler zunächst mit einer ausgedehnten Studienreise, die ihn bis nach Süditalien führte.
Der lukrative Auftrag kam aus Leipzig vom angesehenen Verleger Otto Spamer (1820-1886, Pseudonym Franz Otto), der eine führende Position in der deutschen Jugendliteratur besaß. Hermann Vogel illustrierte 1878 eine großzügig bebilderte Ausgabe der deutschen Heldensagen und der Nibelungen. Später illustrierte er weitere Bücher Spamers, so 1882 „Die schönsten Märchen aus 1001 Nacht für die Kinderstube“.1883 „Die schönsten Märchen aus 1001 Nacht für den Familientisch“ und 1887 die vierte und verbesserte Auflage der „Nordisch-germanischen Götter und Helden“. Damit erwarb sich Hermann Vogel einen guten Ruf als romantischer Illustrator.
Berufliche Erfolge stellten sich infolge seiner engen Zusammenarbeit mit dem Münchner Verlag Braun & Schneider ein, der die „Fliegenden Blättern“ und den „Münchner Bilderbogen“ herausgab. Zudem veröffentlichte der Verlag auch das sehr populäre vierbändige „Hermann-Vogel-Album“. Während einer Schaffenskrise ermunterte ihn der Schriftsteller Julius Lohmeyer zur Weiterarbeit und vermittelte Kontakte zu den Illustratoren Paul Thumann und Woldemar Friedrich, die Vogel beratend zur Seite standen. In der Folge erschienen zahlreiche Illustrationsbeiträge für Lohmeyers Zeitschrift „Deutsche Jugend“ im Alphons Dürr Verlag in Leipzig.
Hermann Vogel verdiente so gut, dass er sich in Loschwitz bei Dresden ein Haus bauen lassen kann und 1892 ein weiteres am Kirchpöhl in Krebes. In den letzten Lebensjahren lebte Vogel zurückgezogen, hatte aber noch regelmäßig Kontakt zu den Mitgliedern der sog. „Loschwitzer Kunstgenossenschaft“. Mit dem deutsch-national eingestellten Zeichner und Mitbegründer des „Deutschen Turnerbundes 1919“, Friedrich Rudolf Zenker, war er freundschaftlich verbunden. Am 22. Februar 1921 starb Hermann Vogel in Krebes. Ein Findling auf seinem Grab an der Südseite der Dorfkirche zu Krebes trägt die von Vogel formulierte Inschrift: „Hier ruht einer, der hatte den Wald so lieb“. Seinen künstlerischen Nachlass vererbte er dem Plauener Museumsverein.